03.10.2018 17:25
Der Kreis schließt sich: Die TITANEN ON TOUR kehren zurück
In der Heimat fühlt es sich an, als wären sie erst gestern aufgebrochen, nun steht bereits ihre Ankunft gut 2300 Kilometer weiter östlich bevor. Weliki Nowgorod ist nicht nur das geografische Ziel, das man in Brück gesteckt hat- vielmehr sollte im Herzen unserer Gesellschaft und im Kopf der Politik ein Bild veranschaulicht werden, das für Frieden, Zusammenhalt und Gleichheit steht. Die Abenteuerreise mit Friedensbotschaft führte dem alten Hellweg entlang, auf dem unseren Pferden und Kutschern nicht nur Gastfreundlichkeit und liebevolle Hilfe begegnet sind, sondern auch die Spuren unserer eigenen Geschichte noch deutlich lesbar sind.
Unendlich viele Worte und Bilder bringen die Titanen von ihrer Tour mit nach Hause.
„Russische Soldaten verladen unsere Wagen! Weil wir sonst die Ankunft am 5. Oktober in Weliki Nowgorod nicht schaffen würden. Ganz selbstverständlich haben unsere russischen Begleiter das organisiert. Wie wunderbar war es, davor in Osmino begeistert empfangen zu werden, wo schwere Kämpfe zwischen deutschen und sowjetischen Truppen im Zweiten Weltkrieg stattgefunden haben. Der Pope Pawel Grinko nahm mich mit wehendem Talar auf seinem Mofa zu seiner Kirche mit. Er zeigte mir das örtliche Gotteshaus. Es ist ein bescheidenes, einfaches Gebäude. Innen liegen viele Hilfsgüter für die Armen. Der sehr agile Geistliche stieg mit mir bis auf den Turm und gemeinsam spielten wir mit dem Glockenspiel.", schreibt Pfarrer Helmut Kautz aus der Ferne.
"Dann erzählt er mir, dass die heutige Kirche nur noch ein Rest von der ursprünglichen Kirche ist. Deutsche Truppen haben sie auf dem Rückzug gesprengt. Hier wo wir gerade standen war ein befestigtes deutsches MG Nest und dort (er deutet über eine Schlucht) war noch eins und es wurden viele Partisanen erschossen. Mit einem Mal wurde aus einer fröhlichen Mofafahrt ein heiliger Moment. Wir beiden Nachgeborenen standen in den Wunden der Geschichte."
Aus dem Tagebuch unseres Pfarrers geht hervor, dass jeder Tag ein emotionaler ist. „Wie ergreifend, dass die größte Sorge des Geistlichen war, dass in der Schlucht die Leichname deutscher Soldaten unbestattet liegen. Wir wollen der Kriegsgräberfürsorge den Standort geben. Vielleicht bekommen sie ein christliches Begräbnis. Wir verabschieden uns und der Treck geht weiter. Die Friedensglocke läutet zum Abschied ein russisches Kind."
Am 5. Oktober erreichen die TITANEN ON TOUR das Ziel Weliki Nowgorod. Vor dem „Magdeburger Tor“ im russischen Nationalheiligtum, dem Kreml von Nowgorod, soll die Glocke samt Glockenwagen abgestellt werden. In dem über 850 Jahre alten Bronzekunstwerk ist Bischof Wichmann zu sehen. Er rief damals die Flamen aus Brügge nach Brück. Daher hat der Fläming seinen Namen. Die Flamen zogen dann weiter nach Nowgorod. "Deshalb ziehen auch wir hierher."
An der Flamme für die gefallenen Soldaten wollen die Treckteilnehmer einen Kranz niederlegen. Bei dem auf dem Kremlgelände stehenden Bronzedenkmal „1000 Jahre Russland“ werden sie verweilen und der Geschichte gedenken. Nach Abzug der deutschen Truppen 1943 blieben nur Reste vom Denkmal übrig. Pfarrer Helmut Kautz: "Aus dieser Kenntnis heraus ist es ein Wunder, dass wir jetzt unsere Bronzeglocke hierher bringen dürfen. Es wird ein aufregender und historischer Moment. Mit Hilfe der Russen wollen wir dann die Pferde und Wagen per Achse nach Hause bringen."
Am 7. Oktober wird um 14 Uhr in Brück auf dem Pfarrhof Rottstock, Straße der Einheit 33, im Festgottesdienst für die friedvolle und ergreifende Tour gedankt. Hier wurde die Friedensglocke geweiht und hier soll sich der Kreis dann schließen. Alle Mitfahrer und Freunde der Friedensmission „Titanen on Tour“ sind dazu eingeladen.
Text+Fotos: PM Titanen on Tour
Unendlich viele Worte und Bilder bringen die Titanen von ihrer Tour mit nach Hause.
„Russische Soldaten verladen unsere Wagen! Weil wir sonst die Ankunft am 5. Oktober in Weliki Nowgorod nicht schaffen würden. Ganz selbstverständlich haben unsere russischen Begleiter das organisiert. Wie wunderbar war es, davor in Osmino begeistert empfangen zu werden, wo schwere Kämpfe zwischen deutschen und sowjetischen Truppen im Zweiten Weltkrieg stattgefunden haben. Der Pope Pawel Grinko nahm mich mit wehendem Talar auf seinem Mofa zu seiner Kirche mit. Er zeigte mir das örtliche Gotteshaus. Es ist ein bescheidenes, einfaches Gebäude. Innen liegen viele Hilfsgüter für die Armen. Der sehr agile Geistliche stieg mit mir bis auf den Turm und gemeinsam spielten wir mit dem Glockenspiel.", schreibt Pfarrer Helmut Kautz aus der Ferne.
"Dann erzählt er mir, dass die heutige Kirche nur noch ein Rest von der ursprünglichen Kirche ist. Deutsche Truppen haben sie auf dem Rückzug gesprengt. Hier wo wir gerade standen war ein befestigtes deutsches MG Nest und dort (er deutet über eine Schlucht) war noch eins und es wurden viele Partisanen erschossen. Mit einem Mal wurde aus einer fröhlichen Mofafahrt ein heiliger Moment. Wir beiden Nachgeborenen standen in den Wunden der Geschichte."
Aus dem Tagebuch unseres Pfarrers geht hervor, dass jeder Tag ein emotionaler ist. „Wie ergreifend, dass die größte Sorge des Geistlichen war, dass in der Schlucht die Leichname deutscher Soldaten unbestattet liegen. Wir wollen der Kriegsgräberfürsorge den Standort geben. Vielleicht bekommen sie ein christliches Begräbnis. Wir verabschieden uns und der Treck geht weiter. Die Friedensglocke läutet zum Abschied ein russisches Kind."
Am 5. Oktober erreichen die TITANEN ON TOUR das Ziel Weliki Nowgorod. Vor dem „Magdeburger Tor“ im russischen Nationalheiligtum, dem Kreml von Nowgorod, soll die Glocke samt Glockenwagen abgestellt werden. In dem über 850 Jahre alten Bronzekunstwerk ist Bischof Wichmann zu sehen. Er rief damals die Flamen aus Brügge nach Brück. Daher hat der Fläming seinen Namen. Die Flamen zogen dann weiter nach Nowgorod. "Deshalb ziehen auch wir hierher."
An der Flamme für die gefallenen Soldaten wollen die Treckteilnehmer einen Kranz niederlegen. Bei dem auf dem Kremlgelände stehenden Bronzedenkmal „1000 Jahre Russland“ werden sie verweilen und der Geschichte gedenken. Nach Abzug der deutschen Truppen 1943 blieben nur Reste vom Denkmal übrig. Pfarrer Helmut Kautz: "Aus dieser Kenntnis heraus ist es ein Wunder, dass wir jetzt unsere Bronzeglocke hierher bringen dürfen. Es wird ein aufregender und historischer Moment. Mit Hilfe der Russen wollen wir dann die Pferde und Wagen per Achse nach Hause bringen."
Am 7. Oktober wird um 14 Uhr in Brück auf dem Pfarrhof Rottstock, Straße der Einheit 33, im Festgottesdienst für die friedvolle und ergreifende Tour gedankt. Hier wurde die Friedensglocke geweiht und hier soll sich der Kreis dann schließen. Alle Mitfahrer und Freunde der Friedensmission „Titanen on Tour“ sind dazu eingeladen.
Text+Fotos: PM Titanen on Tour