14.06.2018 21:56

Elfte FN-Bildungskonferenz im Juni in Neustadt/Dosse

Ein Trainingsplan für die erfolgreiche Ausbildung vom Ponykind bis zum erwachsenen Pferdesportler war das Thema der elften FN-Bildungskonferenz, zu der die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am 12. Juni in das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt in Neustadt (Dosse) eingeladen hatte. Bei dem hochkarätigen Ausbildertreffen unter der Schirmherrschaft von FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau ging es um den Austausch von Wissen und Erfahrung von Trainern und Wissenschaftlern. Der Trainer nimmt in der Ausbildung im Pferdesport eine besondere Schlüsselfunktion ein und begleitet seinen Schüler bei unterschiedlichen Entwicklungsschritten. Die Ausbildung beginnt mit dem Heranführen an das Pferd und findet im weiteren Verlauf systematisch in den unterschiedlichen Disziplinen statt. Durch einen Trainingsplan wird den Ausbildern ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem sie genau diesen Weg von den ersten Reitstunden bis zu einem gut ausgebildeten, mündigen Pferdesportler im Basis- oder Leistungssport erreichen können. Vor diesem Hintergrund begann die Konferenz mit einem Interview zur Rolle des Ausbilders in der Trainingsplanung des Pferdesportlers mit Malin Hansen-Hotopp, Trainerin A Reiten sowie Europa- und Deutsche Meisterin Vielseitigkeit, Henning Müller, Pferdewirtschaftsmeister und ehemaliger Fachschulleiter des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt-Dosse, sowie Jessica Lichtenberg, Voltigiermeisterin und Trainerin A Voltigieren. „Wie planen eigentlich andere Sportarten?“, blickte Kai Vorberg, Diplomtrainer Reiten, Pferdewirtschaftsmeister Reiten und Bundestrainer Bildung, über den Tellerrand und gab Impulse zur Konzeption von Training und Ausbildung im Pferdesport. „Heranführen an den Pferdesport – So fängt alles an“: Gestützt durch Filmausschnitte gaben Dr. Maike Riedel, Dozentin am Institut für Sport und Sportwissenschaft an der TU Dortmund, Lina Sophie Otto, Pferdewirtschaftsmeisterin Reiten, sowie Ronny Weigang, Trainer A Fahren, Einblicke in die Basisausbildung im Reit-, Fahr-und Voltigiersport.
Nach der Mittagspause ging es mit praktischen Demonstrationen weiter: Wie der nächste Ausbildungs-Schritt „Hilfengebung und Einwirkung“ gelingt, zeigte Rolf Petruschke, Pferdewirtschaftsmeister Reiten und ehemaliger Fachschulleiter in Dillenburg. Wie schließlich „eigenständiges Arbeiten und Entwicklung von Handlungsfähigkeit“ als Ausbildungsziel erreicht werden können, erklärten Dörthe Ewald, Lehrertrainer der Spezialklasse Reitsport, und Markus Scharmann, Diplomtrainer Reiten, Pferdewirtschaftsmeister Reiten und FN-Wissenschaftskoordinator, am Beispiel des Schulsports an der Prinz von Homburg Schule in Neustadt-Dosse. Um den letzten großen Ausbildungsschritt, den Schritt in den Spitzensport, ging es bei der Praxisdemo von Sandra Auffarth, Olympia-Dritte, Weltmeisterin, Deutsche Meisterin in der Vielseitigkeit, und Markus Döring, Pferdewirtschaftsmeister Reiten und Disziplintrainer Springen für den Bundeskader Vielseitigkeit. Die beiden beschäftigten sich mit der Frage „Gefühl-Können-Wissen-Training: Was ist wichtig?“. Den letzten Beitrag „Reflexion des Themas Unterrichtserteilung“ leisteten Thies Kaspareit, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung und Wissenschaft, und Hermann Grams, Diplom-Sportlehrer und Seminarleiter.
Durch das Programm führte FN-Ausbildungsbotschafter Christoph Hess. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem Amateurausbilder mit der Gebrüder Lütke Westhues Auszeichnung geehrt und die Gewinner des Wettbewerbs für Trainerassistenten „start-you-up“ prämiert.